Exkursion 2003Limerick, gedichtet von unserem MitarbeiterDavid EggelingBiotopkartierer Filderstadt , Stuttgart Kühkopf-Knoblauchsaue, Steinbruch Messel (Urpferd),
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Nicht lange her ruft Eberhard mich an. "Dich brauch' ich zweimal," sagt er, "dann und dann!" Den Dienstplan hol' ich samt Kalender, "Es geht! Doch schick' mir die Agenda, die Rohfassung, selbstverständlich, irgendwann!" Ich rufe meinen Vetter, Werner, an. "Wir kommen," sag' ich. "Dreiundzwanzig Mann. Den Rauhfußkauz mußt du bestellen; AuchWasseramseln! Die Gesellen schätzen sowas sehr. Ich sag' Dir nunmehr wann!" Im Vorfeld wird die Route abgefahren, damit wir so den Zeitbedarf erfahren. Nun wird der Reiseplan erstellt, und allen Leuten zugestellt. Punkt 12 wird an der Schule losgefahren! Vorzeitig komm' ich bei der Schule an, und sehe nirgends zweiundzwanzig Mann! Hab' ich verwechselt wann und wo? Doch endlich kommt wer - bin ich froh! Verwechselt hab' ich weder wo noch wann! Birnbaum kommt, und Ringer, Böhme, Büll und Dralle, Staffeldts, Pommers, Mielichs, Hellstern - alle! Denn nun sind Mayer, Mack und Maasdorf da. mit Reimers, Hartmut und Brigitte Spahr; auch Härle sowie Dürrs stehen vor der Halle! Ich sitze neben Hartmut, muß ich nun erfahren, damit wir uns gewiß auf keinen Fall verfahren. Ich passe peinlichst auf, "Jetzt hier, jetzt da!" Man nimmt die Grube Messel endlich wahr und lobt dann die Chauffeure, toll sind sie gefahren! Herr Höllwarth steht schon da, mit Dreck befleckt, was nicht gerad' Begeisterung erweckt, doch was er spricht ist schlichtweg Perle, man zieht den Hut vor diesem Kerle. Er zeigt uns bald, was hinter <Messel> steckt. Die Urweltpferdchen wurden dort gefunden, den Mageninhalt konnte man bekunden. Wir graben überall mit Fleiße und finden lediglich nur ......., denn damals war das Klo noch nicht erfunden! Im <Museum Messel> sieht man dann, was schon alles aus der Grube kam. Tapir, Alligator, Krokodil lebten einmal dort in großem Stil. Auch Urweltspechte findet man, wenn man es kann. Nach Leeheim wollen wir nun schnellstens fahren, ohne uns in Darmstadt zu verfahren. Dank Hartmut geht doch alles glatt und alle werden danach satt im <Rheintal-Restaurant>, bekannt seit Jahren. Im <Rheintal> nehmen wir das Abendessen ein. Das Essen dort ist gut, die Weizengläser klein. Ob's recht war? fragt die Wirtin später. "Ja sehr! Doch Folgendes" sagt Peter "ist mir unklar und int'ressiert mich ungemein." "Wo haben Sie, Frau Wirtin, Ihren Mann getroffen?" "Er fiel ganz schwer vom Rad," sagt sie. "Er war besoffen! Ich hab' ihn heimwärts dirigiert, dort seine Wunden bandagiert, und ihn dann gleich behalten!" sagt sie offen. Schon vorher hatte man Quartier bezogen, es war besonders schön dort, nicht gelogen. Nur Hellstern, unser Jäger, hört nachts den Großen Säger, so laut, sagt er, die Balken hat's gebogen! Am nächsten Morgen sind fast alle pünktlich da. Kaum jemand nimmt ein allzu spätes Frühstück wahr. Man drängt zur Eile, wie es sich gehört: "Steigt ein! Wir fahren nun nach Schusterwörth! Da sieht man Schwarzmilane, reichlich viel sogar!" Die Flur war proppe volle mit Gänsen, Nachtigallen, Sumpf- und Teichrohsängern, wem konnt' das nicht gefallen? Die Krickente flog geschwind vorbei, Fasan und Rebhuhn waren auch dabei. Es regnete jedoch in kurzen Intervallen. Garten- und auch Mönchsgrasmücken sind dort überall. Der Fitis ruft, wir bleiben alle schön am Ball. Die Wanderung, jedoch, bleibt unter Plan, man sieht vor Ort nicht einen Schwarzmilan. Bei Regenwetter bleibt er lieber warm im Stall. Wir fahren nach Erfelden, auf den Kühkopf, Kopfweiden sieht man dort, doch nie den Wiedehopf. Den Flußregenpfeifer nimmt man wahr, und auch der Trauerschnäpper ist kurz da. Endlich kommt die Sonne, ich nehm' den Hut vom Kopf. Das Gute hat man schon gehört; nun kommt das Schlechte! Wir sahen unterwegs nie Klein- und Mittelspechte. Bei trübem Wetter stellen sie sich quer, und sind so selten wie ein <Null ouvert>, wie tropenwarme Winter, sonnenklare Nächte! In Stockstadt, an der Brücke, machen wir nun Rast. Die <Daisy> bellt uns an, und Essen wird gefasst. Kein schwuler Storch fliegt aus dem Forst zu seinem vielgeliebten Horst, denn Küken hat er drei, man hat gut aufgepasst! Zum Info-Zentrum schleicht man nun mit vollem Magen. Wer viele Infos holen will, muß recht viel fragen, man fragte jedoch höchstens nur soviel, daß der Azubi nicht in Ohnmacht fiel. Lehrreich war's doch allemal, man hörte keine Klagen. Man sieht im Info-Zentrum später manches Tier, das heute oft den Kühkopf wählt als sein Revier. Füchse, Dachse, Reh und Hirsch sieht der Jäger bei der Pirsch. Nur ausgestopfte Tiere sehen jedoch wir. Nach Gernsheim fährt man nun in rascher Fahrt zur Fähre, doch ein Chinese - Umlei Tung - kommt uns in die Quere! Er schielt, wie oft bei dieser Rasse, und lenkt uns rechts in die Sackgasse. Sie führt uns zwar zum Rhein, doch nicht zur Fähre! Wir sind bald wieder da, wo wir soeben waren. Rechts war schlecht, es wird sodann nach links gefahren. Verspätet kommt man bei der Fähre an, und ärgert sich dann mächtig, Mann-o-Mann! Die unfaire Fähre ist grad' abgefahren! Doch diesmal ist der Lenker total abstinent, kein Mensch, der in der Lade-Phase zur Kneipe rennt. Kaum ist er drüben angekommen, kommt der Kahn zurückgeschwommen. In Gimbsheim kommt man pünktlich an, wie exzellent! Die Rohrweihen fliegen hin und her, der Wanderfalk kreist oben, das gefällt uns sehr. Der Rohrschwirl schwirlt, Turteltauben hört man, Kuckuck und Fasan rufen dann und wann, und ein Blaukehlchen sieht man - und vieles, vieles mehr! Dort ist die große Uferschwalbenkolonie, den Flußuferläufer hör' ich, und seh' ihn nie. Graugänse schwimmen friedlich dort en masse; Lachmöwen schreien ohne Unterlaß; doch alle Kumpel sind verschwunden! Wo sind denn die? Der Zeitplanschänder, fürchte ich, hat sie entführt und viele, viele Kilometer weggefüht, wo man nun rare Pflanzen suchen muß. "Es gibt sie dort," sagt er, "in Überfluß"; und so verbraucht er viel mehr Zeit als ihm gebührt! Nach Leeheim wären wir recht spät zurückgekehrt, hätte keine Fähre in Oppenheim verkehrt. Sie fuhr jedoch, und pünktlich konnte man erneut im <Rheintal> sein. Dort wurden dann recht viele kleine Gläser restlos ausgeleert! Früh am nächsten Morgen singt der Girlitz; die Schafstelze ruft; es fliegt ein Kiebitz. Feldlerchen tirilieren da und viele Schwalben nimmt man wahr; man hört sogar Pirol und Stieglitz. Das Frühstück wurde nachher eingenommen. Das Geld hat dann Herr Bonn uns abgenommen. Nun steigt man in die Wagen ein, man will ja heute pünktlich sein. Macht schnell! Zu regnen hat es nun begonnen! Der Zeitplanschänder hat uns heute eingeladen; in Pflanzenraritäten soll man wahrlich baden. "Sieben Kilometer sind es nur zwischen Ziel und Anfang dieser Tour. Oft steht das Wasser dort," sagt er, "bis zu den Waden." "Euphorbia palustris, sowie esula, Viola auch - <Elatior>," sagt er - "sind da, pratensis dies, sibirica das, weit auseinander!" Ich werde blaß; wir werden viel Verspätung haben, daß ist klar! Im Odenwald wird angerufen. Ich sag' dem Wirt, daß uns're Ankunft dort bei ihm viel später wird. Die Einkehr um halb zwei kann er vergessen, warmhalten bis halb drei muß er das Essen! "Manfred Schacke hat's verbockt!" sag' ich ganz ungeniert. Doch dieser hat's gehört und mahnt zur Eile, wir spurten dann wie wild so manche Meile. Pirole rufen unentwegt, als man sich rasch dahinbewegt. Begleiten tut uns auch der Regen eine ganze Weile! Redlich Mühe geben sich die Fahrer dann. Man fährt die nächste Strecke nun so schnell man kann. Der Regen kommt in Strömen runter, manchmal schwächer, manchmal bunter. Kann es nicht bald trocken werden irgendwann? Der Wirt begibt sich freundlich, die Suppe ist noch heiß, und der Salat schmeckt bestens, wie jeder heut' noch weiß. Die Hauptspeise mundet uns noch besser, verbessern tut sich auch das Wetter; ganz plötzlich strahlt die Sonne, es wird sodann recht heiß. Die Steigung dort im Wald ist fünfundvierzig Grad. Die Leute schwitzen, schimpfen dann: "Mensch, ist das hart!". Der Rauhfußkauz ist hoffentlich zuhaus', sonst ist's mit meinem Leben heute aus! Die schauen mich recht böse an und gar nicht zart! Ein Meuchelmord tritt, Gott sei Dank, nicht ein. Das Käuzchen schaut heraus aus seinem Heim und wird gefilmt von Fred sodann, damit's auch Hilde sehen kann. Als Honorar kriegt Werner nun den guten Wein! Waldlaubsänger hört man allerorten, Goldhähnchen auch, die beiden Sorten. Man läßt sie jedoch ungezählt, den Kauz zu sehen, nur das zählt! Er läßt sich nicht beschreiben nur mit Worten! Den Wanderfalken sieht man nicht - welch Schmach! - doch Wasseramseln findet man am Bach. Tannenhäher fliegen zweimal auf, und die Gebirgsstelze kurz darauf. Es sind nun alle Arten unter Dach und Fach! Verspätet kommt man heim. Traurig ist man allgemein. Doch irgenwo, irgendwann, trifft man sich wieder und schreibt nach dem Treff die Erlebnisse nieder mit passendem Reim! |