Natur- und Umweltschutz in Filderstadt 2001Wasservögel in Filderstadt:
Eberhard Mayer |
1. GrundsätzlichesTypische Wasservögel - so die allgemeine Ansicht - sind auf den Fildern mit Ausnahme der Stockente selten oder nur mit wenigen Arten zu sehen. Handelt es sich bei dieser Meinung um eine "Ente" oder: welche Wasservögel sind hier überhaupt noch vertreten? Nun - ganz so schlimm ist die Situation auch wieder nicht. Dass es bei uns relativ wenige Wasservogelarten in nur relativ geringer Anzahl gibt, liegt vor allem an der gewässerarmen Filderebene: dort befindet sich neben wenigen Fließgewässern, die in West-Ost-Richtung zur Körsch hin verlaufen, lediglich der Steppach- bzw. Flughafen-Stausee als einziges größeres Stillgewässer. Der bewaldete Schönbuchrand stellt dagegen ein Landschaftsbild dar, das mit dem Bärensee, zahlreichen Waldteichen sowie dem Bombach- und Reichenbachtal ("Siebenmühlental") unterschiedliche Gewässertypen aufweist. Trotzdem: in Filderstadt sind keine Seen- oder Teichlandschaften und auch keine ausgeprägten Flussauen vorhanden. Insofern ergibt es sich von selbst, dass ein Vorkommen an Wasservögeln - vergleichbar etwa zum Neckartal mit den dortigen Baggerseen - nicht erwartet werden kann. Die BIOTOPKARTIERGRUPPE FILDERSTADT hat es sich in den letzten 15 Jahren zur Aufgabe gemacht, neben vielen anderen Kartierarbeiten auch den Bestand an Wasservögeln zu erheben. Dabei wurden Brutvögel, Nahrungsgäste und Durchzügler auf folgenden Biotop-Typen kartiert:
2. Ergebnisse nach VogelartenTabelle 1: Wasservögel in Filderstadt
B = Brutvogel, B? = Brutverdacht, N = Nahrungsgast, D = Durchzügler, W = Wintergast
2.1 WasservögelInsgesamt wurden 27 typische Wasservogel-Arten in Filderstadt registriert (siehe Tabelle 1). Davon sind 8 Arten als Brutvögel oder mit Brutverdacht zu bezeichnen, 1 Art ist regelmäßiger Nahrungsgast (Graureiher) und 18 Arten sind Durchzügler während der Frühjahrs- oder Herbst-Zugzeit. Fünf der acht Brutvogelarten Filderstadts gelten als "in Baden-Württemberg gefährdete Brutvogelart" (Rote Liste):
stark gefährdet: Zwergtaucher, Eisvogel
Artenbeschreibung Wasservögel:HAUBENTAUCHER sind äußerst seltene Gäste an Filderstadts Gewässern. Die einzige Beobachtung eines durchziehenden Vogels gelang am 30.06.1996 am Flughafen-Stausee. ZWERGTAUCHER brüten regelmäßig mit 1 - 2 Paaren am Steppach-Stausee (Flughafen). Diese kleinste Taucherart ("Rote Liste" = stark gefährdet) besitzt hier ihren einzigen Brutplatz; das ehemalige Brutvorkommen am Bärensee ist seit 1985 erloschen. Der KORMORAN ist nur im Winterhalbjahr als unregelmäßiger Gast anzutreffen. Neben überfliegenden Exemplaren konnten wir am 03.10.1999 einen Trupp von 6 Vögeln beobachten, der auf dem Steppach-Stausee nach Nahrung (Fischen) tauchte. GRAUREIHER kommen regelmäßig zur Nahrungssuche an den Steppach-Stausee und den Bärensee. Auch andere fischhaltige Teiche ( z.B. im Reichenbach- und Bombachtal) werden besucht. Insbesondere während der kalten Jahreszeit halten sich Graureiher auch mit Vorliebe auf Wiesen und Weiden auf, wo Mäuse, Amphibien und Reptilien zu ihrem Nahrungsspektrum gehören. Die nächstgelegenen Brutplätze befinden sich im Neckartal (Wernauer Baggerseen) sowie am Sulzbach-Stausee (Waldenbuch/Steinenbronn). Abgesehen von einigen überfliegenden Vögeln wurde das einzige Exemplar eines HÖCKERSCHWANS am 18.06.1995 schwimmend auf dem Steppach-Stausee angetroffen. Die STOCKENTE ist auch in Filderstadt der häufigste Wasservogel überhaupt. Sie brütet alljährlich mit mehreren Paaren am Bärensee und am Steppach-Stausee; unregelmäßig werden auch die mehr oder weniger großen Teiche als Brutplatz angenommen. So gab es in den letzten Jahren Brutvorkommen oder Brutversuche im Bombachtal (Teufelswiesen-, Bombachwiesen- und Stollenhauteich), im Reichenbachtal (Teich beim Sägewerk W.Waidelich) und an verschiedenen Waldteichen (rund um den Uhlberg, bei den Wolfswiesen, in der Distelklinge und am Bechtenrain-Steinbruch). Nahrungssuchende Stockenten beobachteten wir auch an Tümpeln im Reutewiesental und am Rohrbach/Stonnenhof; sogar an einem Gartenteich in Bonlanden (Gew. Bromberg), an einem Löschteich beim neuen Aussiedlerhof Alber in Harthausen (Gew. Leerer Sack) sowie an Klärteichen des Sielminger und Bonländer Klärwerks wurden Stockenten gesehen! An den meisten Bachabschnitten Filderstadts kommt die Stockente ebenfalls mehr oder weniger regelmäßig vor: am Rohrgraben/ Waagenbach, am Katzenbach, am Neuhäuser Bach, am Fleinsbach (Brutvogel!), am Höfer-Brühl-Bach, am Schwendenbach, am Rohrbach, am Weiherbach, am Bombach und am Reichenbach (Siebenmühlental). Im Dezember 1991 hielt sich eine durchziehende, weibliche SCHNATTERENTE mehrere Tage lang auf dem Steppach-Stausee zur Nahrungssuche auf. Diese Entenart ist unscheinbar dunkelgrau und bräunlich gefärbt und brütet im Tiefland der mittleren Breiten Europas und Asiens. Durchziehende KRICKENTEN kommen in den letzten Jahren regelmäßig an den Steppach-Stausee. Sowohl im Herbst als auch im Frühjahr rastet diese kleinste der heimischen Entenarten hier - teilweise für mehrere Tage. Charakteristisch ist beim Erpel der breite, grüne Kopfstreifen und der cremefarbige Fleck am Schwanzende. Die KNäKENTE ist kaum größer als die Krickente, jedoch besitzt das Männchen einen sichelförmigen, weißen Kopfstreifen (grün bei der Krickente!). Frühjahrsbeobachtungen zur Knäkente gab es im März 1998 und April 1999 jeweils am Steppach-Stausee. Das kontrastreich schwarz-weiß gefärbte Männchen der REIHERENTE wirkt klein und gedrungen, fällt aber auf durch seine lange schwarze Haube; das bräunliche Weibchen besitzt dagegen nur einen kleinen Federstutz am Hinterkopf. Der Bestand der Reiherente hat in Mittel-Europa während der letzten Jahrzehnte zugenommen. Auch am Steppach-Stausee ist sie seit den Neunziger-Jahren regelmäßiger Durchzügler und Wintergast; im Jahr 1996 bestand Brutverdacht. Die TAFELENTE zählt - wie die Reiherente - zu den Tauchenten: das heißt, dass sie aufs Tauchen und Schwimmen unter Wasser spezialisiert ist. Der Erpel ist am kastanienbraun gefärbten Kopf und Hals leicht zu erkennen. Die Tafelente lebt gesellig und kommt im Durchzug regelmäßig an den Steppach-Stausee; der größte, hier beobachtete Trupp umfasste (im Februar 1995) 18 Vögel! Oft werden Gesellschaften mit der Tafelente gebildet. Die SCHELLENTE mit ihrem im Profil fast dreieckigen Kopf tritt in Filderstadt nur selten als Durchzügler auf. Lediglich zweimal, im November 1992 und im November 1996, beobachteten wir männliche Schellenten am Steppach-Stausee. Diese kleine, gedrungene Entenart lebt zur Brutzeit im Norden Deutschlands und Europas; als Höhlenbrüter benutzt sie Baumhöhlen und Nistkästen. Im Mai 1996 flog eine durchziehende, männliche ROHRWEIHE im Gaukelflug über die Wiesen und Felder beim Steppach-Stausee. G. MATTHäUS beobachtete ziehende Rohrweihen auch im benachbarten Flughafengelände. Zur Brutzeit bewohnt diese Vogelart Sümpfe, Moore und Röhrichtflächen an größeren Seen (in Baden-Württemberg z.B. im Federsee-Gebiet). Das grünfüßige TEICHHUHN mit der unverkennbaren roten Stirnplatte ist in Filderstadt leider recht selten geworden. Diese Rallenart, die auch durch ständiges Schwanzzucken auffällt, ist heute nur noch unregelmäßiger Brutvogel. Bis 1993 gab es Brutvorkommen sowohl am Bärensee als auch am Steppach-Stausee. Danach wurde das Teichhuhn nur noch am Steppachsee in geringer Zahl beobachtet; es steht zu befürchten, dass es auch dort seit 1999 nicht mehr vorkommt. "Aus dem Rahmen" fällt die einmalige Beobachtung eines Jungvogels am Bombachwiesen-Teich im Juli 1996. Die Ursachen des Bestandsrückganges sind unklar. Bekannt ist allerdings, dass das Teichhuhn sowohl große, offene Wasserflächen als auch zu dicht bewachsene Ufer- und Verlandungszonen meidet. Im Gegensatz dazu ist das relativ anspruchslose BLäSSHUHN noch an beiden Filderstädter Stauseen als regelmäßiger Brutvogel anzutreffen: während am Bärensee durchschnittlich 1 - 2 Bruten pro Jahr stattfinden, kommt es am Steppach-Stausee meist zu 2 - 3 Bruten. Das gesellige, aber auch laustark rufende und streitsüchtige Blässhuhn ist mit seinem schwarzen Federkleid und weißem Stirnschild als Altvogel unverkennbar. Bei Jungvögeln sind dagegen Verwechslungen aufgrund des rostroten Kopfes und Halses nicht auszuschließen. Imposant ist der umfangreiche Nestbau aus Halmen und ästen, der in Ufernähe oder im Seichtwasser verankert wird. Da es in Filderstadt keine geeigneten Bruthabitate (z.B. Feuchtwiesen, Moore und Sumpfgebiete) gibt, kommt die BEKASSINE hier nur als Durchzügler vor. Typisch für den etwa drosselgroßen Schnepfenvogel sind der lange Schnabel und der reißende Zickzackflug. Die wenigen Zugbeobachtungen verteilen sich auf folgende Gewässerbereiche: Wiesen/Bachsaum am Rohrgraben und Waagenbach (Bernhausen), Uferzone am Steppach-Stausee (Bernhausen), Fleinsbach-Saum im Augenloch (Bernhausen) sowie Gräben in den Hofwiesen beim Fleinsbach (Sielmingen). Der GROßE BRACHVOGEL mit dem auffällig gebogenen Schnabel gehört zur Gattung der Watvögel und ist ein typischer Wiesenbrüter (auch Moor- und Dünenbewohner). Eine Beobachtung eines durchziehenden Vogels erfolgte Mitte September 1995 am Steppach-Stausee (zunächst kreisend und laut flötend, später im Gebiet landend). GRÜNSCHENKEL brüten in den Offenlandschaften Nordeuropas; im Binnenland - und damit auch in Filderstadt - können wir sie allenfalls als Durchzügler beobachten. Dies gelang mehrmals am Steppach-Stausee (vor allem im Herbst 1995, als das Wasser wegen notwendiger Ausbaggerung abgelassen worden war). Die relativ großen und auffällig hell gefärbten Vögel suchten im Schlamm oder am Uferrand nach Nahrung; beim Aufflug waren die lauten "Kjück-jück"-Rufe deutlich zu hören. Der FLUSSUFERLäUFER ist in Filderstadt die häufigste der durchziehenden Watvogel-Arten; er kann während des Frühjahrs- oder Herbstzugs regelmäßig am Bärensee und vor allem am Steppach-Stausee beobachtet werden. Das späteste, heimziehende Exemplar wurde noch am 30. Mai registriert, während bereits am 20. Juli die ersten wegziehenden Vögel gesehen wurden. Dieser kurzbeinige, kleine Wasserläufer läuft schnell entlang steinigen oder betonierten Uferbereichen, wobei er ständig mit Kopf und Schwanz wippt. Die Flugstrecken sind kurz und hastig, meist dicht über dem Wasser. Der WALDWASSERLäUFER ist ein naher Verwandter des Flussuferläufers, von jenem aber durch auffallend weiße Oberschwanzdecken und Schwanzbasis gut zu unterscheiden (wirkt von hinten wie eine übergroße Mehlschwalbe!). Ein wichtiges Kennzeichen ist auch der beim Abflug hörbare, laute "tluit"-Ruf. Durchziehende Exemplare wurden am 22. Juni (!) 1985 am Bärensee, im Februar 1997 am renaturierten Waagenbach und im April 1998 am Ufer des Steppach-Stausees beobachtet. LACHMÖWEN findet man nur als vereinzelte Durchzieher an den Gewässern Filderstadts; es handelt sich dabei wohl um "versprengte" Nahrungsgäste aus dem Neckartal. Zwischen Oktober und Dezember gab es überfliegende Exemplare im Bombachtal, aber auch futtersuchende oder ansitzende Möwen im bzw. am Steppach-Stausee. Im Januar 1987 hielt sich ein einzelner Vogel im Fleinsbach-Klärwerk in Sielmingen auf. Der farbenprächtige EISVOGEL mit seiner leuchtenden, blaugrünen Oberseite wirkt wie ein exotischer Smaragd. Seine Hauptnahrung sind Kleinfische, die er - von einer Warte über dem Wasser aus - eintauchend erbeutet. Harte Winter, in denen die fischhaltigen Gewässer über längere Zeit zugefroren sind, können starke Bestandseinbrüche verursachen. Erfreulich ist, dass man in den letzten Jahren den Eisvogel wieder häufiger in Filderstadt sehen kann: im Reichenbachtal, im Bombachtal (Stollenhau-Teich!), am Bärensee und neuerdings auch am Steppach-Stausee und Waagenbach wurden ansitzende, tauchende und abfliegende Eisvögel beobachtet. Meist dürfte es sich um Nahrungsgäste aus dem Aich- und Schaichtal handeln; gelegentliche Bruten im Reichenbachtal gelten jedoch nicht als ausgeschlossen. Durch Nisthilfen, die in Abbruchkanten an Gewässern eingebaut wurden, wurde auch in Filderstadt versucht, die Anzahl geeigneter Brutplätze zu erhöhen; der Erfolg der Maßnahmen ist noch zu beobachten. An schnellfließenden Bächen, Wehren und auch an unseren Klärwerken ist die GEBIRGSSTELZEanzutreffen. Sie besitzt einen hellgelben Unterkörper, während die Oberseite grau gefärbt ist (sehr ähnlich der Schafstelze, die jedoch einen olivgrünen Rücken aufweist). Die bedeutendsten Filderstädter Vorkommen befinden sich bei den Sägewerken im Reichenbachtal sowie im Bombachtal ( Bachabschnitte, Klärwerk, Teiche). Auch am Fleinsbach, am Waagenbach, am Steppach-Stausee und am Bärensee können Gebirgsstelzen mehr oder weniger regelmäßig beobachtet werden. Die WASSERAMSEL bewohnt schnellfließende, nicht stark verschmutzte Gewässer; bei uns ist sie Brutvogel im Bombach- und Reichnbachtal. An seiner leuchtend weißen Kehle und Bauchseite, dem gedrungenen Körper und dem kurzen Schwanz ist der ständig knicksende Vogel zu erkennen, wenn er auf Steinen oder Felsen in Bachnähe sitzt. Fliegt niedrig und geradlinig, meist dem Wasserlauf folgend. Zur Fortpflanzung baut die Wasseramsel ein kunstvolles Moosnest, nimmt aber auch gerne halboffene Nistkästen unter Brücken und an Ufermauern an. Trotz zahlreicher Nisthilfen ist allerdings der Bruterfolg in Filderstadt wechselhaft, in den letzten Jahren sogar abnehmend. Negative Einflüsse entstehen z.B. durch längere Trockenperioden mit niedrigen Wasserständen (Nahrungsmangel!), aber auch durch plötzliche Hochwasser, die nach heftigen (Gewitter-)Regenfällen auftreten und Nester bzw. Nisthilfen mit sich reißen und zerstören. BLAUKEHLCHEN bewohnen i.d. R. größere Gewässer mit Schilf- und Weidenbeständen. Als Durchzugsgäste wurde ein Blaukehlchen-Paar im April 1999 am Waagenbach in Bernhausen entdeckt; typischerweise hielten sich beide Vögel in Weiden am Bachsaum auf. Unverkennbar war das Männchen mit der leuchtend blauen Kehle und Vorderbrust; im Flug war bei beiden Geschlechtern die rostrote Schwanzwurzel deutlich zu sehen. Der Bestand der BEUTELMEISE nimmt zwar in Baden-Württemberg wieder zu, allerdings wurde in Filderstadt noch kein Brutvorkommen (mit kunstvoll geflochtenem, über dem Wasser hängenden weißen "Henkelkorb") entdeckt. Die einzige Beobachtung in Filderstadt gelang im Oktober 1985 in der Umgebung des Bärensees. Da die ROHRAMMER ausgedehnte Schilf- und Seggengebiete als Nistplatz bevorzugt, kommt sie in Filderstadt nur als Durchzugsgast zwischen Februar/April und im Oktober vor. Beobachtet wurde sie dabei in Wiesen und Ufergebüsch am Steppach-Stausee, aber auch an den Bachsäumen des Waagenbachs, Neuhäuser Bachs, Fleinsbachs und Rohrbachs. Im Brutkleid ist das Männchen mit schwarzem Kopf und schwarzer Kehle sowie einem deutlichen, weißen Halsband mit keiner anderen Vogelart zu verwechseln.
2.2 Sonstige Vogelarten an den GewässernWeitere 62 Vogelarten - überwiegend Singvögel - halten sich zur Brutzeit oder im Durchzug an Bachsäumen und Uferabschnitten der Filderstädter Gewässer auf, ohne zu den typischen Wasservogelarten zu gehören. Sie sind in ihrer Mehrzahl an Gebüsch oder Begleitgehölze, aber auch an krautreiche Unterschichten und gewässernahes Wiesengelände gebunden:
Tabelle 2: Sonstige Vögel an Filderstadts Gewässern B = Brutvogel, B? = Brutverdacht, N = Nahrungsgast, D = Durchzügler, W = Wintergast
3. Ergebnisse bezogen auf die einzelnen GewässerDas an Wasservögeln artenreichste Gewässer Filderstadts stellt der Steppach-Stausee am Flughafen dar. Der ähnlich große Bärensee weist dagegen keinen vergleichbar hohen Wasservogelbestand auf und ist auch für Durchzügler nicht so bedeutend, da er - bedingt durch seine Waldlage - stark beschattet und somit im Winter teilweise über Wochen und Monate hinweg zugefroren sein kann. ähnliches gilt für die in den letzten Jahrzehnten angelegten Waldteiche, die aber eine hohe Bedeutung als Amphibienlaichgewässer haben.
Tabelle 3: Artenreichtum (Vögel) an Filderstadts Gewässern Der Bombach, der Reichenbach ("Siebenmühlental") und der renaturierte Rohrgraben/Waagenbach sind aufgrund ihrer naturnahen Bachabschnitte die an Vögeln artenreichsten Fließgewässer. Auch am Fleinsbach können abschnittsweise noch Wasservögel beobachtet werden. Relativ artenarm sind die übrigen Fließgewässer Filderstadts: die Bachläufe sind entweder zu verschmutzt, zu schmal, zu schnellfließend oder sie führen nicht ganzjährig ausreichend Wasser. |