Von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommene
Arbeitseinsätze für die Natur
im Landschaftsschutzgebiet „Auf der Heid“ beim Altenzentrum
St. Vinzenz Plattenhardt
Ehemals, in den 50iger Jahren, war der hintere Teil des Landschaftsschutzgebiets
eine Hunderennbahn, die heute – nach dem
Verfall und der Zurückeroberung durch die Natur – zum Naturdenkmal
erklärt ist. Nach Rückschneidung der Verbuschung und Ausholzung
hoffen wir, dass ehemalige Orchideenstandorte wieder aufleben.
Im vorderen Teil des Landschaftsschutzgebietes befinden sich überwiegend
Wiesengrundstücke, in die starke Verbuschungen hineinwachsen. Sie
gehören zum Gebiet des Altenzentrums St. Vinzenz. Angelegte und
asphaltierte Spazierwege waren wegen Überwachsungen nicht mehr
begehbar. Bereits vor 25 Jahren haben die Biotopkartierer Filderstadt,
damals noch unter Anleitung von Herrn Alfred Schumacher, einen Teil des
großen Wiesengrundstückes mit Wacholderstauden ausgepflanzt.
Sozusagen auf dem Trockenrasen mit Erfolg eine Heidelandschaft angelegt.
Alle Arbeitsgeräte wurden aus Förder- und Preisgeldern bei landesweit
ausgeschriebenen Wettbewerben über Flora und Fauna von den Biotopkartierern
angeschafft. Die Wartung der Maschinen wird vom Bauhof der
Stadt Filderstadt geleistet. Die Kosten für die Betriebsstoffe übernimmt
ebenfalls die Stadt.
Willkommene Hilfe bei der Pflege des Trockenrasens ist die Plattenhardter
Schäferei Weinmann, dessen Schafherde jährlich zweimal den ebenen Teil
des Wiesengrundstückes beweidet.
Seit 1997 hat sich die Ortsgruppe Plattenhardt des Schwäbischen Albvereins
mit seinem damaligen Naturschutzwart Walter Adam, der in Zusammenarbeit
mit den Biotopkartierern Filderstadts die ehrenamtliche Arbeit in der
Landschaftspflege beim Altenzentrum St. Vinzenz übernommen hat, eingebracht.
Unter anderem sind Schutz und Pflege der Landschaft wichtige Ziele des
Schwäbischen Albvereins. Erst durch die intensive Kräfteunterstützung der
Albvereinler wird eine zügige und wirksame Landschaftspflege – bei der
knapp 2 ha zu pflegenden Gebietsfläche – langfristig sichergestellt.
Die Pflegeeinsätze erfordern kräftezehrende Handarbeit mit durchschnittlich
10 bis 15 Arbeitskräften beim Winter-/Sommer- und Herbstschnitt. Das
eifrigeWerken beim Einsatz wird vom Motorengeräusch der Baumsägen und
Motorsensen begleitet. Handsensen, Rechen, Schubkarren und Astscheren
sind die nicht zu entbehrenden Arbeitsgeräte der Einsatzkräfte.
Arbeitsgruppe beim Einsatz
Der Grünschnitt muss aufgeladen und zur Kompostierungsanlage
transportiert werden. Leidenschaftlicher Einsatz wird erwartet beim Freischneiden
der ständig nachwachsenden Verbuschung in den Magerrasen
und der asphaltierten Parkwege, um den Heimbewohnern gefahrlos das
Spazierengehen zu ermöglichen. Leider sind die Parkwege gefährlich
uneben.
Die Zusammenarbeit der Landschaftspfleger, die zum Teil sowohl
Biotopkartierer, als auch Albvereinler sind, klappt bestens. Während der
Arbeiten werden die Mitarbeiter vor Ort mit Getränken und Vesper versorgt.
Im Rahmen eines Partnerschaftsbesuches aus der französischen Partnerstadt
La Souterraine wurden unter Anleitung und Finanzierung des Schwäbischen
Albvereins und der Biotopkartierer im Mai 2005 weitere Wacholderstauden
als erstes deutsch-französisches Partnerschaftsbiotop von Kindern gepflanzt.
Ziel ist es, eine offene Heidelandschaft mit natürlicher Flora und Fauna zu
erreichen. Dazu sind ZugumZug weitereWacholderstauden zu pflanzen.
Wacholderheide St. Vinzenz
Beim Besuch der parkähnlichen Anlagen von St. Vinzenz kann durchaus
auch der Laie erkennen, dass hier durch Landschaftspflege ein Heidegebiet
in der Entwicklung steht, in dem Flora und Fauna sich wohlfühlen. Eine
zeitliche Aussetzung der Pflege ist unmöglich, da das Vordringen der
Verbuschung die Arbeit erschwert. Der sichtbare Erfolg der Arbeitsgruppen
bestärkt Biotopkartierer und Albvereinler, in der Pflege der Landschaft nicht
nach zu lassen, auch wenn es manchmal schwer fällt, sich der Aufgabe zu
stellen
Für die Zukunft hoffen wir, dass den ehrenamtlichen Naturfreunden – trotz
kräfteraubender Arbeit – die Pflege der Landschaft weiterhin Freude bereitet.
Die sehr gute Hand-in-Hand-Arbeit der Biotopkartierer und Albvereinler
jedenfalls stärkt diese Erwartung. Als Dankeschön für die geleistete
Arbeit werden alle fleißigen Helfer zu einem zünftigen Vesper am Jahresende
von den Biotopkartierern eingeladen.
Gerade deshalb wäre es wünschenswert, wenn die Gruppe der Landschaftspfleger
Verstärkung von naturliebenden Freunden bekäme.
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