Natur- und Umweltschutz in Filderstadt 2009


Arbeitseinsätze „Auf der Heid“ St. Vinzenz

Johann Gruber
Ehrenvorsitzender des Schwäbischen Albvereins,
Ortsgruppe Plattenhardt

Von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommene Arbeitseinsätze für die Natur
im Landschaftsschutzgebiet „Auf der Heid“ beim Altenzentrum
St. Vinzenz Plattenhardt

Ehemals, in den 50iger Jahren, war der hintere Teil des Landschaftsschutzgebiets eine Hunderennbahn, die heute – nach dem Verfall und der Zurückeroberung durch die Natur – zum Naturdenkmal erklärt ist. Nach Rückschneidung der Verbuschung und Ausholzung hoffen wir, dass ehemalige Orchideenstandorte wieder aufleben.

Im vorderen Teil des Landschaftsschutzgebietes befinden sich überwiegend Wiesengrundstücke, in die starke Verbuschungen hineinwachsen. Sie gehören zum Gebiet des Altenzentrums St. Vinzenz. Angelegte und asphaltierte Spazierwege waren wegen Überwachsungen nicht mehr begehbar. Bereits vor 25 Jahren haben die Biotopkartierer Filderstadt, damals noch unter Anleitung von Herrn Alfred Schumacher, einen Teil des großen Wiesengrundstückes mit Wacholderstauden ausgepflanzt. Sozusagen auf dem Trockenrasen mit Erfolg eine Heidelandschaft angelegt.

Alle Arbeitsgeräte wurden aus Förder- und Preisgeldern bei landesweit ausgeschriebenen Wettbewerben über Flora und Fauna von den Biotopkartierern angeschafft. Die Wartung der Maschinen wird vom Bauhof der Stadt Filderstadt geleistet. Die Kosten für die Betriebsstoffe übernimmt ebenfalls die Stadt.

Willkommene Hilfe bei der Pflege des Trockenrasens ist die Plattenhardter Schäferei Weinmann, dessen Schafherde jährlich zweimal den ebenen Teil des Wiesengrundstückes beweidet.

Seit 1997 hat sich die Ortsgruppe Plattenhardt des Schwäbischen Albvereins mit seinem damaligen Naturschutzwart Walter Adam, der in Zusammenarbeit mit den Biotopkartierern Filderstadts die ehrenamtliche Arbeit in der Landschaftspflege beim Altenzentrum St. Vinzenz übernommen hat, eingebracht. Unter anderem sind Schutz und Pflege der Landschaft wichtige Ziele des Schwäbischen Albvereins. Erst durch die intensive Kräfteunterstützung der Albvereinler wird eine zügige und wirksame Landschaftspflege – bei der knapp 2 ha zu pflegenden Gebietsfläche – langfristig sichergestellt.

Die Pflegeeinsätze erfordern kräftezehrende Handarbeit mit durchschnittlich 10 bis 15 Arbeitskräften beim Winter-/Sommer- und Herbstschnitt. Das eifrigeWerken beim Einsatz wird vom Motorengeräusch der Baumsägen und Motorsensen begleitet. Handsensen, Rechen, Schubkarren und Astscheren sind die nicht zu entbehrenden Arbeitsgeräte der Einsatzkräfte.

Arbeitsgruppe beim Einsatz

Der Grünschnitt muss aufgeladen und zur Kompostierungsanlage transportiert werden. Leidenschaftlicher Einsatz wird erwartet beim Freischneiden der ständig nachwachsenden Verbuschung in den Magerrasen und der asphaltierten Parkwege, um den Heimbewohnern gefahrlos das Spazierengehen zu ermöglichen. Leider sind die Parkwege gefährlich uneben.

Die Zusammenarbeit der Landschaftspfleger, die zum Teil sowohl Biotopkartierer, als auch Albvereinler sind, klappt bestens. Während der Arbeiten werden die Mitarbeiter vor Ort mit Getränken und Vesper versorgt. Im Rahmen eines Partnerschaftsbesuches aus der französischen Partnerstadt La Souterraine wurden unter Anleitung und Finanzierung des Schwäbischen Albvereins und der Biotopkartierer im Mai 2005 weitere Wacholderstauden als erstes deutsch-französisches Partnerschaftsbiotop von Kindern gepflanzt. Ziel ist es, eine offene Heidelandschaft mit natürlicher Flora und Fauna zu erreichen. Dazu sind ZugumZug weitereWacholderstauden zu pflanzen.

Wacholderheide St. Vinzenz

Beim Besuch der parkähnlichen Anlagen von St. Vinzenz kann durchaus auch der Laie erkennen, dass hier durch Landschaftspflege ein Heidegebiet in der Entwicklung steht, in dem Flora und Fauna sich wohlfühlen. Eine zeitliche Aussetzung der Pflege ist unmöglich, da das Vordringen der Verbuschung die Arbeit erschwert. Der sichtbare Erfolg der Arbeitsgruppen bestärkt Biotopkartierer und Albvereinler, in der Pflege der Landschaft nicht nach zu lassen, auch wenn es manchmal schwer fällt, sich der Aufgabe zu stellen

Für die Zukunft hoffen wir, dass den ehrenamtlichen Naturfreunden – trotz kräfteraubender Arbeit – die Pflege der Landschaft weiterhin Freude bereitet. Die sehr gute Hand-in-Hand-Arbeit der Biotopkartierer und Albvereinler jedenfalls stärkt diese Erwartung. Als Dankeschön für die geleistete Arbeit werden alle fleißigen Helfer zu einem zünftigen Vesper am Jahresende von den Biotopkartierern eingeladen. Gerade deshalb wäre es wünschenswert, wenn die Gruppe der Landschaftspfleger Verstärkung von naturliebenden Freunden bekäme.


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